Was man verdrängt


Was man verdrängt, erinnerung, kummer, leid, Schlafende Hunde soll man nicht wecken, dämonen der vergangenheit, etwas verdrängen, schmerz, menschen, das leben, psyche, abgrund, seele, narben, alte wunden reißen wieder aufDas, was man verdrängt, oder bisher verdrängt hat, lauert in der Tiefe des Inneren - nicht schlafend, nur schlummernd, mit halb geöffneten Augen, wachsam mit allen Sinnen, wie eine Katze, die uns glauben lassen will, dass sie friedlich schläft ... Doch man weiß, dass sie bei der kleinsten lauten
Störung sofort sprung- und angriffsbereit ist.

Auch das Verdrängte versucht es uns glauben zu lassen, dass es in der Tiefe versunken, leblos am dunklen Grund unseres inneren Ozeans liegt, für immer vergessen, wenn wir es nur nicht wecken, ja, nicht mal mit unseren Blicken streifen oder es durch einen Gedanken, eine Erinnerung provozieren, ihm wieder neue Kraft zum Angriff verleihen.

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Solange verharrt das Verdrängte still, ohne Regung, doch in seiner eingefrorenen Stummheit, wissend von seiner Macht über uns ...
Schlafende Hunde oder Katzen soll man nicht wecken, sie könnten zu Bestien werden, zu Monstern der Vergangenheit, mit messerscharfen Zähnen und Krallen, zu allem bereit. 

Der Kampf gegen sie ist schwer zu gewinnen, und doch wäre es für ein gesundes Inneres besser und wichtig, sich dem schon so lange Verdrängtem mit der heilenden Kraft der Achtsamkeit zu begegnen, zu riskieren, dass man in die hässliche Visage des Schmerzes aus der Vergangenheit blickt, um sich mit ihm endlich zu versöhnen, ja, wenigstens das, wenn man schon nicht vergeben kann, weil dies, wenn man es tut, sich nicht wirklich echt anfühlt und man ahnt, dass man sich bloß selbst betrügt ...

Doch zu groß ist die Angst, dass alte, tiefe Wunden wieder aufreißen könnten,  nicht mehr zu bluten aufhören würden und dass man darin im bodenlosen, schwarzen Abgrund hilflos ertrinkt ...

© Sunelly Sims

(Photos via pexels.com)

„Riskiere etwas!  Riskiere was auch immer...! Tu, was dir am schwersten fällt. 
Handle deinetwegen. Blicke der Wahrheit ins Gesicht.“
―Katherine Mansfield (1888-1923)

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Einige themenrelevante Bücher (kein Affiliate-Link):

Emotionale Befreiung
von Dzogchen Ponlop Rinpoche  

ISBN: 978-3-426-29244-0 

Der leichte Weg
von Matthias Ennenbach
ISBN: 978-3-86410-066-6


Den Sprung wagen: Wie wir uns von destruktiven Gewohnheiten 
und Ängsten befreien
von Pema Chödrön
ISBN: 978-3-442-22012-0