Was willst Du sein?



Sind deine Tage kummerschwer,
sorgenvoll und frustbitter
gibt es einiges, was dir widerstrebt
was dich unzufrieden macht,
dann frag dich selbst, jedes Mal,
wenn die Verzweiflung naht:
Was willst Du sein? 
Frage dies, so oft es geht,
und eins steht fest:
die Antwort darauf kennst du bereits!

Der Vorteil dieser Frage ist: Indem man sie so oft wie möglich innerlich beantwortet oder die Antwort darauf sucht, lenkt man seine Gedanken, die Frust und Unzufriedenheit stiften ab, zu etwas Positiverem, zu etwas, das man erreichen möchte, das man sein möchte. Mit der selbst gestellten Frage ruft man seine Ziele immer wieder in Erinnerung, so hat man diese praktisch immer vor Augen, ohne sie im grauen Alltag zu verlieren.

Was willst Du sein? - man stellt sich diese Frage so, als wäre man ein Außenstehender, der einen genau das fragt. Nicht: Was will ich sein?, sondern: Was willst Du sein?  Die zweite Formulierung ist meiner Meinung nach wirksamer, als die Erste; aber das kann jeder für sich selbst austesten.

Einige Beispiele, Antwortmöglichkeiten aus dem Alltag, aus dem Leben gegriffen:

Was willst Du sein? 

Eine glückliche Frau, die in einer sehr liebevollen, erfüllenden Beziehung lebt.
Ein glücklicher Mann, der in einer sehr liebevollen, erfüllenden Beziehung lebt.

Eine erfolgreiche Frau, die ihre berufliche Herausforderungen schafft und Zufriedenheit erntet.
Ein erfolgreicher Mann, der seine berufliche Herausforderungen schafft und Zufriedenheit erntet.

Eine Frau, die sich selbst liebt und mit sich selbst zufrieden ist.
Ein Mann, der sich selbst liebt und mit sich selbst zufrieden ist.

Eine glückliche Frau, der ihre Arbeit Tag für Tag Freude macht.
Ein glücklicher Mann, dem seine Arbeit Tag für Tag Freude macht.

Eine zufriedene Frau, die es schätzt, einen Job zu haben.
Ein zufriedener Mann, der es schätzt, einen Job zu haben.

Eine selbstbewusste Frau, die es schafft, einen passenden Job zu bekommen.
Ein selbstbewusster Mann, der es schafft, einen passenden Job zu bekommen.

Eine dankbare Frau, die froh ist, gesund zu sein und dass es ihr gesundheitlich und auch materiell besser geht, als vielen anderen. (Es könnte jederzeit schlimmer sein!)
Ein dankbarer Mann, der  froh ist, gesund zu sein und dass es ihr gesundheitlich und auch materiell besser geht, als vielen anderen. (Es könnte jederzeit schlimmer sein!)

Eine erfolgreiche Chefin, die auch noch beliebt ist.
Ein erfolgreicher Chef, der auch noch beliebt ist.

Eine anerkannte und beliebte Mitarbeiterin.
Ein anerkannter und beliebter Mitarbeiter.

Eine glückliche Frau, die ....
Ein glücklicher Mann, der ....

Eine erfolgreiche Frau, die ....
Ein erfolgreicher Mann, der ....

Eine zufriedene Frau, die ....
Ein zufriedener Mann, der ....

Eine dankbare Frau, die ....
Ein dankbarer Mann, der ....

... usw.
* * *

Wie man sieht, die Beispiele sind recht banal, aber diese können ziemlich belastend und Frust einflößend sein, wenn sie nicht zufriedenstellend sind und täglich den inneren Widerstand auf den Plan rufen. Deshalb wäre es wichtig, dass man seine aktuelle Situation innerlich zwar anerkennt bzw. annimmt oder akzeptiert (Ist so!), aber die Gedanken auf andere Wege lockt, indem man sich selbst  immer wieder, insbesondere wenn man merkt, dass man gerade dabei ist, in das Negative abzudriften, fragt: Was willst Du sein?

Dadurch bekommt der Geist sofort eine neue Aufgabe und muss andere, positivere Gedanken produzieren, um diese Frage zu beantworten. Das wiederum sorgt für einen kleinen Energieschub, der sich wesentlich besser anfühlt, als die negative Energie des Grübelns.

Was noch wichtig wäre:
Die Antworten auf die Frage: Was willst Du sein?  NICHT mit: Ich bin (eine glückliche Frau, die ... / ein glücklicher Mann, der ...  z.B.) und auch NICHT mit: Ich will (eine glückliche Frau sein, die ... / ein glücklicher Mann sein, der ...) beginnen!

Es ist so:

1.)
"Ich bin" suggeriert dem Unterbewusstsein etwas, was noch nicht der Fall ist und der Erste, der bei "ich bin" sofort aufschreit, ist der eigene Verstand. Der weiß nämlich ganz genau, dass das, was man da behauptet (ich bin eine glückliche Frau/ein glücklicher Mann z.B.) nicht stimmt, weil man ja eben nicht glücklich ist. Mit "ich bin" kann man den Verstand nicht überlisten, der zerreißt diese Behauptung in der Luft und man kann sogar sein höhnisches Lachen hören, wie er sich über einen lustig macht.

2.)
"Ich will" (eine glückliche Frau sein, die ... / ein glücklicher Mann sein, der ...) ist leider nicht viel besser, da der Ausdruck "ich will" im "Wollen" (in der Absicht) stecken bleibt. Man harrt im Wollen aus, es geht nichts weiter.

3.)
Die Worte: nicht, nie, niemals, ohne oder keine/keinen - sollte man nicht benutzen.

Zum Beispiel:

Ich bin eine glückliche Frau, die keine Angst vor der Zukunft hat.
Ich bin ein glücklicher Mann, der keine Angst vor der Zukunft hat.

Stattdessen:
Ich bin eine glückliche Frau, die angstfrei in die Zukunft blickt.
Ich bin ein glücklicher Mann, der angstfrei in die Zukunft blickt.

* * *
Aus meiner persönlichen Sicht ist die neutrale Form der Antworten auf die selbst gestellte Frage zielführender; also nicht mit "Ich bin" oder "Ich will" beginnend.
StattdessenWas willst Du sein?  Eine glückliche Frau, die .... / Ein glücklicher Mann, der .... (ohne ich bin oder ich will).

Es bedeutet nicht, dass man seine Situation, die gerade keine Zufriedenheit erzeugt, einfach verdrängen soll; nein, das nicht. Wenn man etwas, das einen belastet, aus eigener Kraft aktuell nicht ändern kann, sollte man es zuallererst akzeptieren, soweit dies möglich ist (Ist so!). Noch bevor man sich die Frage: Was willst Du sein? - stellt.

Denn wenn man es innerlich nicht akzeptiert, führt die aktuelle (frustrierende) Situation zu einem immer stärker werdenden inneren Aufruhr. Dadurch bekommt der innere Widerstand laufend "geistige Nahrung" und kann sich unkontrolliert weiter gedeihen. Bis er alle Dämme bricht und dann rastet man womöglich total aus bzw. handelt zu impulsiv und unüberlegt. Man macht vielleicht etwas, das man später ewig bereuen würde, dass man es getan hatte und am liebsten rückgängig machen würde. Doch dazu ist es schon zu spät.

Es geht darum, dass man negative Gedanken, die eine aktuelle Situation betreffen, bewusst und kontrolliert in positive Bahnen lenkt, indem man seine Gedanken darauf konzentriert, was man sein möchte, anstatt was man ablehnt, was man nicht will. Denn das, was man nicht will, bringt einen nicht weiter, das zieht einen nur noch mehr runter. Das fruchtet nicht. Man kommt nicht weiter, sondern bleibt noch länger im Status quo gefangen.

Man sollte sich die Frage: Was willst Du sein?innerlich so oft wie möglich stellen:
  • Vor dem Einschlafen (Grübel-Gefahr!) 
  • Morgens beim Aufstehen (innerer Widerstand bereits im Anmarsch!)
  • Tagsüber, insbesondere dann, wenn man die Anzeichen negativer Gedanken, die den aktuellen Zustand betreffen, bereits spüren kann. Negativen Gedanken, die noch mehr Frust und Unzufriedenheit im Inneren stiften, die einen gegenwärtig so richtig rebellisch machen, 
um diese sofort umzuleiten, also den Geist, der diese Gedanken produziert, gleich mit einer ganz anderen Frage zu beschäftigen: WAS WILLST DU SEIN?
Mögliche positive Nebenwirkungen: man wird zu der Person, die man in Gedanken schon immer sein wollte! Fragen, Antworten, abwarten!

© Sunelly Sims


Ergänzend zu diesem Beitrag: 
Der Verstand, der über unsere Träume lacht